Fad Gadget – Under The Flag
Irgendwie bleibt Fad Frank (Tovey) eine glücklich verkrachte Existenz; immer einen Tick zu autodidaktisch und ambitioniert für das definitive Album. Dabei ist er viel zu intelligent und unberechenbar, als daß man wirklich das Interesse an ihm verlieren kann. Fad setzt seine sonore Stimme verdammt geschickt ein, seine Songs sind immer durchdacht und kontrolliert, klingen warm, beinahe schon pastoral durch ihre lakonischen Synthie Sequenzer-Abläufe und oft eben doch nicht warm genug, denn dazu ist Fad Frank wiederum zu stark vom Grotesken und Traumatischen gefesselt.
UNDER THE FLAG ist wie Fad Gadget: zweideutig, allerdings ohne die kleinen Gags und Gimmicks von früher und voller (großer) Obsessionen, bisweilen geradezu selbstmörderisch in seinem Fatalismus. Und dabei nimmt Fad’s spröder, schlagfertiger (Galgen)-Humor manchmal schon fast versteinerte und militaristischeZüge an: “ I can hardly wait to leave this place/the people seem to revel in their own bad taste and amplify their emptiness/ and glorify their mindlessness… „Oh ja, das Leben, Fad’s Leben, UNDER THE FLAG, ist ein einziger Irrgarten aus Angst, Bedrohung und Hoffnungslosigkeit (was mich nicht davon abhält, trotzdem daran zu hängen!), und natürlich ist Frank auch wieder ein viel zu kluger Kopf, um nur Zyniker zu sein und im sinistren Treibsand zu versinken. Also ein neues Fad Gadget-Album – etwas zu grau und verschlossen, zu theoretisch und geplant, aber faszinierend in seinem kuriosen Streben nach Vollkommenheit.
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