
„Der schwedische Zorn“ lautet die Übersetzung des Titels von Klara Anderssons zweitem Album als Fågelle. Darauf vermittelt sie zwischen nordischer Reserviertheit und sehr universeller Wut. Als Inspiration für ihre Musik nennt sie Free Jazz und Punk-Legende Joakim Thåström, der sogar für einen Besuch im Studio der mittlerweile in Berlin lebenden Künstlerin vorbeikam.
Nachdem ihr Debüt HELVETESDAGAR noch Noise, Ambient, Drone-Metal, Düster-Folk, an Jenny Hval erinnernden Performance-Pop und ein paar Sigur-Rós-Throwbacksdurcheinanderwarf, bringen die elf Stücke von DEN SVENSKA VREDEN das Leitmotiv der inwendigen Angepisstheit mit gesteigerter Formstrenge zum Ausdruck und machen mehr Zugeständnisse an konventionelles Songwriting.
Doch selbst wenn Andersson den Formeln von morbidem Folk oder Depri- Alt-Rock folgt, werden sie von aufreibenden Sounds, von Dröhnen und Knistern eingerahmt – als würde der Grimm jeden Moment aus dem Unbewussten durch die Oberfläche brechen. Ein be-, fast erdrückendes Album, immer kurz vor der Explosion.
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