Fettes Brot – Fettes / Brot
Hip-Hop hängt am Tropf. Die Brote jedoch sind pumpernickelgesund geblieben, weil sie Hip-Hop nie dogmatisch ausgelegt haben – sie sind eine Popkapelle mit einigem Sprechgesang. Ähnlich wie Jan Delay motzen sie sich im Livebetrieb zu einer mit eigenen und fremden Hits gespickten Musikbox auf, die sich bei allen einigermaßen tanzbaren Spielarten (Funk, Rock, Soul, Latin, Ska etc.) bedient und eine ausgekocht versierte Liveband in den Rücken stellt, mit der sich der ganze schöne Unfug auch angemessen druckvoll servieren lässt. Wo Herr Eißfeldt jedoch in Mafia-Schale der eigenen James-Brown-Werdung entgegenwirkt, pflegen Boris, Björn und Martin ihr Image als WG-Partyrocker. Auf ihren ersten Livealben kommt der Spaß, den das Trio den Leuten beschert und mit ihm hat, tatsächlich auf der Couch an. „Hamburg Calling“ von The Clash, „Bettina“ in der funky Superpunk-Version, „Nordisch bei Nature“ im Mash-Up mit Frank Sinatras „My Way“, „Schwule Mädchen“ als der kategorische Rausschmeißer usw. usf. und dazwischen höhere Spruchklopferei aus den Untiefen dieses ansteckend albernen Jungsdreieck, wie sie nur von Die Ärzte getoppt wird. Einziger Kritikpunkt: Die 31 Stücke hätten auch auf eine schicke Doppel-CD gepasst, und die Fans dadurch ein paar Euro gespart.
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