Fischer-Z – Highlights 1979 To 2004

John Watts ist mehr als die einzige Konstante in zweieinhalb Dekaden Fischer’Z [abzüg-. lieh einiger Watts-Jahre], der Mann ist Fischer-Z. Integer bis zum Gehtnichtmehr, gewiss, mit einem Händchen für einprägsame Melodien gesegnet und einem wachen politischen Bewusstsein ausgestattet, aber allzu selten aus dem Meer der Mittelmäßigkeit auftauchend. Wer Ende der siebziger/Anfang der achtziger Jahre Poprock mit Reggae-Beigaben hören wollte, zog The Police vor: bessere Songs, mehr instrumentale Brillanz, mehr Charisma, mehr von allem. Man vergleiche nur mal „Walking On The Moon“ mit „Remember Russia“, dem wohl besten Track des Fischer-Z-Debüts WORD SALAD, beide 1979 erschienen, und verstehe. Dass Mr. Watts‘ Stimme sich anfangs anhörte, als hätte er eben im Helium-Einschnauf-Wettbewerb einen zweiten Platz hinter Sting belegt, half da auch nicht mehr. Nun hat der Fischer-Z-Kopf also 36 Songs aus 15 Alben und 25 Jahren für diesen Doppelsilberling zusammengestellt und ein neues Lied, das -äh- unscheinbare „BackTo Berlin“, dazugepackt. Ein Konzept, an dem es prinzipiell nichts zu mäkeln gibt. Schließlich hat der Mann lediglich ein Album veröffentlicht, dass wirklich uneingeschränkt empfehlenswert ist: RED SKIES OVER PARADISE aus dem Jahr 1981. Über zweieinhalb Stunden indes wird’s dann irgendwann doch ermüdend, auch wenn im Verlauf der Übung die Reggae-, Wave- etc. Anklänge der ersten Phase mählich in eine Art Folkpop übergehen, der in „Will You Be There?“ und „Tightrope“ an den frühen John Mellencarnp erinnert, ehe man bei nettem Pop ohne Ecken und Kanten landet. Highlights ist keine Compilation, die man wieder und wieder mit glühenden Ohren hören wird, zeigt Fischer-Z aber tatsächlich von ihrer besten Seite. Immerhin.

www.fischer-z.com