Flamin Grooves – Flamingo/Teenage Head
Die Stones und ähnlich gestrickte Kapellen dürfen von Glück reden, dass dieses famose US-Ensemble vom Pech verfolgt war wie kaum ein anderes. Hätten die Groovies eine fähige Plattenfirma und ein besseres Timing gehabt, einige der damals etablierten Bands hätten sich warm anziehen müssen. So allerdings bleibt den Groovies nur der Status der fast vergessenen Legende, die von Kennern umso höher geschätzt wird. Ihre wechselvolle Geschichte begann 1965 in San Francisco, wo sich Sänger Roy Loney. Gitarrist Tim Lynch und Sassist George Alexander zum Band-Nucleus formierten. Drummer Danny Mihm und Gitarrist Cyril Jordan kamen wenig später hinzu. Erster Versuch: die 7-Song-EP SNEAKERS von 1968. Danach Funkstille. Bis 1970 auf Epic mit SUPERSNAZZ das erste reguläre Album erschien, ein mäßig aufregendes Kompendium von 50’s orientiertem Rock ’n‘ Roll mit Jugband-Einschlag. Die Band verordnete sich anschließend ein härteres Soundgewand und landete bei Buddha Records. In fünf Tagen entstand FLAMINGO 5, acht Monate später TEENAGE HEAD 5 beide Platten enthalten tatsächlich „Groovies Greatest Grooves“ und bieten als Reissues gegenüber den Originalen klanglichen Mehrwert sowie je ein halbes Dutzend Bonustracks aus verschiedenen Sessions. Erstmals setzten die Groovies hier fast ausschließlich auf eigenes Material, das sie in einer zwingenden Kombination aus Rock ’n‘ Roll-Roots, rauhen Gitarrenarrangements und einer klitzekleinen Prise Nashville-Sentiment präsentierten. Beide Alben floppten jedoch, und Loney räumte das Feld. Mitte der 70er Jahre brachte Jordan die Band noch einmal ins Bewusstsein des Rockpublikums zurück, indem er klassischen Merseybeat zeitgemäß recycelte. Ein paar Krümel vom großen New-Wave-Kuchen fielen zwar ab, ihren Höhepunkt hatten die Flamin Goovies da jedoch längst hinter sich.
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