Flesh For Lulu – Big fun city
Einer Odyssee gleicht die bisherige Karriere des britischen Quartetts Flesh For Lulu: Ihr Deutschland-Debüt vor etwa zwei Jahren im Vorprogramm der Sex Gang Children war noch arg Batcavemäßig ausgefallen; die erste LP (mit „Subterraneans“) schaffte es in die Charts, doch das Zweitwerk BLUE SISTER SWING mit seinen kruden Trash-Ambitionen stand wie Blei in den Regalen.
BIG FUN CITY überrascht zunächst durch stilistische Geschlossenheit und überschäumende Atmosphäre. Sänger Nick Marsh wandelt immer deutlicher auf den Spuren der großen Stars des Glitter-Rock: Man erkennt Spuren von Sweet, Marc Bolan und David „Ziggy Stardust“ Bowie. Gekonnt spielen die Engländer zur aktuellen Glitter-Party auf: Sie haben die eingängigen Melodien, Feuer im Rhythmus, die leicht zitternden Untertöne der Leidenschaft und Sinn für Humor, wie der herrliche Comic-Text von „Laundromat Kat“ („tumble dry, lumble dry, guaranteed to get you high“) beweist. Hier kommt Gitarren-Pop ohne englische Schwerfälligkeit oder US-Banalität. BIG FUN CITY sollte gehört werden. Eine durchgehend gute LP.
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