Francoise Hardy – Tant De Belles Choses

Jüngst hörte man die mittlerweile 61jährige Französin, die in den sechziger Jahren einer der ersten internationalen französischen Popstars war, auf Jane Birkins Ouett-Album RENDEZVOUS mit dem Song „Surannee“. Das letzte Studioalbum von Francoise Hardy, clair obscur. liegt allerdings schon vier Jahre zurück. Auf TANT DE BELLES CHOSES tauchen neben ihrem langjährigen Co-Writer-Partner Alain Lubrano weitere Helfer auf: ihr Sohn Thomas Dutronc an der Gitarre, der britische Songwriter Ben Christopers, der irische Songschmid Perry Blake, der bemerkenswerte junge Franzose Thierry Stremler und Frankreichsjunger Pop-Held Benjamin Biolay. der den Titel „A l’ombre de la lune“ geschrieben hat-, typisch Biolay, luftig-leicht und dennoch melancholisch. Zu hören ist eine ausgezeichnete Songkollektion, die durch feine Melancholie, mal süß-sauer, mal herbstlich bunt, besticht. Das Tempo der meisten Songs ist ruhig, musikalisch schimmern Chanson und Folk, ein wenig Jazz und eine Prise Pop durch. Zu den herausragendsten Songs gehört das lautmalerische „Un air de guitare“. das Frankreichs New-Wave-Legende Jacno geschrieben hat. In „Grand hötel“ kommt Hardy oldfashioned, barjazzig mit Piano, Geige, Kontrabaß und Streicheidrums daher, dagegen könnte „Cáte jardin, côte cour“ auch ein Stück der jüngeren Szene sein. Echte Hitqualitäten besitzt der Titelsong, der gleich zweimal zu hören ist: einmal in der opulenten Fassung mit einem allerdings nur schwer erträglichen hymnischen Gitarrensolo im Mittelteil und mit einerabgespeckten, angenehmeren Fassung als hidden Track. Wer französischen Pop mag, jüngst vielleicht erst die Musik von Carla Bruni, Keren Ann, Coralie Clement oder Benjamin Biolay entdeckt hat, der darf auf „Tant de belles choses“ nicht verzichten.

www.francoise-hardy.com