Frank Black And The Catholics – Frank Black And The Catholics :: Sonnig

Die Welt ist voller Rätsel und eigenartig so mancher Plattenkritiker. Davon könnte Frank Black ein Lied singen, tut er aber nicht. Sein straightes Debütalbum FRANK BLACK wurde jedenfalls 1993 von den Rezensenten über den grünen Klee gelobt, während er mit dem verspielten TEENAGER OF THE YEAR ein Jahr später herbe Kritiken einstecken mußte. So weit, so nachvollziehbar. Aber als die selben Schreiber 1996 beim wiederum kompakten, direkten Werk THE CULT OF RAY die Verspieltheit des „Teenagers“ vermißten, wurde die ganze Sache schon ein wenig seltsam. Frank Black zog jedenfalls die Konsequenzen und bietet jetzt mit FRANK BLACK AND THE CATHOLICS das Beste beider Welten: die verschachtelte, abwechslungsreiche Melodik einerseits, kraftvolle Straightness und die obligatorische Prise Punk andererseits. Während dreier Studiotage live eingespielt, ist ihm mit den zwölf neuen Songs tatsächlich der ganz große Wurf gelungen. Seine Stimme klingt rauher als bisher, der großartige Lyle Workman geht an der Gitarre beherzt und nuancenreich wie immer zur Sache. Keine Frage, FRANK BLACK AND THE CATHOLICS paßt sich in die Reihe der Frank Black-Alben wunderbar ein, der ehemalige Pixie hat eben seinen Stil gefunden. Doch die Qualität der Songs ist diesmal schier unglaublich, Blacks spielerischer Umgang mit klischeearmen Melodien dürfte momentan seinesgleichen suchen. Bereits der Opener „All My Ghosts“ verweist die Bemühungen so mancher Alternative-Acts in ihre Schranken, doch am besten kommt die Dynamik und Lebendigkeit des Black’schen Songwritings bei „I Gotta Move“ und „King & Queen Of Siam“ zur Geltung. Kaum zu glauben, daß Black für diese Platte erst nach einer Company suchen mußte und daß sie fast nicht erschienen wäre.