Frank Popp – Receiver
Der Düsseldorfer „Hip Teens“-Erfinder goes Garagenrock. Die Botschaft ist schnell klar: „Hip Teens Don’t Wear Blue Jeans“ ist Sekt von vorgestern, jetzt holen wir die Gitarren raus. Das Eröffnungsstück heißt programmatisch „Burning Bndges“ und ist ein straighter Rocksong, der vom funkensprühenden Hit von 2003 nicht weiter entfernt sein könnte. Wer also vom stilsicheren Düsseldorfer DJ, Produzenten und Labelchef verspieken Sixties-Soul mit Pizzicato-5-Chic und Dancefloorhysterie erwartet hat, muss sich neu einstellen. Frank Popp, der sich schon seit einiger Zeit mit Indierock (siehe seinen Sampler HF.RE COMES TROl’BLE) beschäftigt und seine Düsseldorfer Soulpartyreihe längst durch ein deftiges 60s-Garage-Get Together ersetzt hat, setzt auf seinem dritten Album auf Geradhmgkeit: einfach strukturierte Stücke, Gitarre, deftiges Rhodes-Pianound vereinzelte Bläser. Der Meister selbst agiert im Hintergrund und verzichtet auf markante Samples und Gimmicks. Im Mittelpunkt steht der Gesang von Sam Leigh-Brown, dazu gibt es Gastvokalisten wie Ex-Blackmail-Chef Aydo Abay und Andy Jones (Roseville). Den ein oder anderen genialen Popp-Kniff hätte die Platte aber gut vertragen können, da wirklich erhellende Melodien oder Momente fehlen. Aber dass sich Popp nicht zu Winehouse und Duffy in den Zug in Richtung Retrosoul gesetzt hat, ist ihm hoch anzurechnen.
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