Frumpy – Frumpy Now

Die Rückkehr einer Deutschrock-Legende: Schon vor 20 Jahren galt die angeschwärzt singende Inga Rumpf als talentierteste Stimme der Republik, Tastenmann Jean-Jacques Kravetz spielte ebenfalls in der Galaliga, und Carsten Bohn trommelte weiß Gott nicht wie ein Amateur. Kurzum: Frumpy hatte internationales Format und dazu einen eigenen Stil. Mit dem erneuten Platten-Anlauf zeigt die Gruppe noch immer grenzüberschreitendes Potential, läßt aber individuelle Merkmale vermissen, die ernsthaft aufhorchen ließen. Inga Rumpf singt wie eine Mischung aus Carol Decker von T’Pau und Jennifer Rush – also sehr kommerziell, auf Radiotauglichkeit getrimmt und nirgends aneckend. Diese Musik könnte an jedem Ort dieser Welt entstanden sein; das ist die übliche stromlinienförmige Klangwelt voller Einheitsrhythmen, breiter Synthies plus Gitarreneinschübe, Saxophon-Soli und engverzahnter Backgroundstimmen. Frumpy 1990 – das ist nichts weiter als moderne Pop-Musik, die internationale Hitchanchen haben will. Das ist nicht verwerflich, erst recht aber keine Heldentat.