Genesis – 1970-1975
Genesis‘ Offenbarung: die magischen Prog-Rock-Jahre mit Peter Gabriel in einer SACD/DVD-Box.
Es gab eine Zeit, als der allgegenwärtige Phil Collins „nur“ als Schlagzeuger und Backing-Vokalist bei Genesis fungierte. Eine Funktion, die der Multimillionär besser ausfüllte als die des singenden Klassenclowns. Doch wer erst in den 8oern zwangsweise per Radio mit Genesis sozialisiert wurde, kann nicht wissen, dass die britische Band in den frühen Tagen ihrer Karriere zu den eigenwilligsten Vertretern der einst populären Sparte Art-Rockzählte. Wissenslücken überdie in der elitären Privatschule Charterhouse School in Godalming, Surrey, gegründete Band lassen sich mit der in quadratischer Hardcover-Box verpackten Werkschau Genesis 1970-1975 schließen. In hervorragender Klangqualität vermitteln jeweils fünf SACDs, fünf begleitende DVDs mit Konzertmitschnitten, TV-Shows und Interviews sowie eine weitere CD mit raren Tracks die Entwicklung. Der Rückblick beginnt mit trespass 3 . Wahrlich eine Phase des Durchgangs, wenn auch nur musikalisch. Mit Exzentriker PeterGabriel als Frontmann, aber noch ohne Phil Collins und Gitarrist Steve Hackett. Doch Genesis‘ Marschrichtung war eingeschlagen: Kompliziertes zwischen Kunst und Anspruch. Aufsehen erregte der Nachfolger nursery cryme 4 nicht nur durch die drei Konzert-Favoriten „Musical Box“, „The Fountain Of Salmacis“ und „The Return Of The Giant Hogweed“. Auch das in grausamer Struwwelpeter-Manier gezeichnete Cover eines mit abgesägten Köpfen Hockey spielenden Mädchens wirkte nachhaltigaufdievorwiegend studentische Klientel. Noch skurriler entwickelten sich Genesis mit dem UK-Top-12-Werk Foxtrot 5. Nicht nur des epischen 23-Minuten-Stücks „Supper’s Ready“ wegen. Gabriels immer exaltiertere Bühnenfaxen gipfelten in einem Designerkleid für Damen von Modeschöpfer Ossie Clark samt furchterregender Fuchsmaske. Quasi eine Solidarisierung mitdemGlam-Rock. Mit SELUNC England by the pound 5 eröffneten sich neue Hörerschichten. Gabriel rasierte sich fotogen die Mittelpartie seiner Langhaarfrisur aus. wandelte einem Fabelwesen gleich durch die „BattleOf Epping Forest“ und wagte ein Tänzchen mit dem „MoonlitKnight“. Zudem gelang mit „I Know What I Like“ ein Single-Hit. Erstmals kamen Genesis auch in die US-Charts. Auf dem Höhepunkt des theatralischen Mummenschanzes schlüpfte Gabriel in die Rolle des Rael, Protagonist des Konzeptwerks THE LAMB LIES DOWN ON BROADWAY 6, das 1975 als Doppelalbum erschien. Gabriels finale Arbeit mit Genesis, bevor er sich erfolgreich auf Solopfade begab und Phil Collins das Ruder übernahm, mike Köhler
www.genesis-music.com
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