George Duke – Reach For It
Auf ner Bühne könnten George Duke’s Singemiezen auch von Silver Convention entlaufen sein; andererseits wirbelt Ndugu Chancler eine vitale Show an Timbales, Becken und Trommeln ab. Beides, Schnickschnack auf der einen, gymnastische Verve auf der anderen Seite, gibt die ja nur akustisch reproduzierbare Scheibe nicht her. Dafür hört man am Plattenspieler genauer hin und entdeckt vieles.
Verblüffend exakte Breaks und rhythmische Interplays fallen da sporadisch auf. Bald werden einem indessen stupide Baßfiguren überdrüssig, weil die Harmonik gar zu ärmlich entwickelt ist. Eingestreut ist schon mal exhibitionistisches Stöhnen, aber nicht sehr glaubwürdig. Durchgängig ist der Sound in den Tiefen etwas muffig. Künstlerische Prägnanz, wie er sie noch bei Frank Zappa hatte, scheint dem Duke abhanden gekommen zu sein; hoffentlich nicht für immer. Nur noch äußerst selten zeigt George Duke Kleinode seiner improvisatorischen Fähigkeit, wenn er am Synthesizer die Töne anschneidet und modulliert nach Art archaischer Bluessänger. Zu wenig eigentlich. Aber 42 Minuten lang genug, um die Stimmung in jeder (besseren) Discothek anzuheizen.
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