Blues, Country, Gospel, Cajun… die Wurzeln der amerikanischen Musik der Gegenwart sind weit verzweigt. Begleitend zu einer vierteiligen US-Fernsehserie, die sich diesem Thema widmet, gibt es einen sehr interessanten und ziemlich lehrreichen Internetauftritt. Ein wichtiger Teil der historischen Dokumentation besteht aus „Oral Histories“, also mündlich überlieferten Geschichten. So erzählt zum Beispiel B.B. King über seinen Aufstieg vom Plantagen-Traktor-Fahrer zum Blues-Entertainer: „Mein Job war, für die jungen Leute zu spielen – sie zu unterhalten. Das hat mir gefallen. Und mein Gehalt (auf der Plantage) war damals 22 Dollar 50 die Woche. Hier (auf der Bühne) verdiente ich 12 Dollar so pro Nachtt. Lieber Gott!“. Und auch jedes der weiteren, schriftlich aufgezeichneten Interviews mit Größen wie Buddy Guy, Arlo Guthrie oder Willie Nelson ist einen Besuch der englischsprachigen Site wert. Unter dem Link „Instruments & Innovations“ werden die wichtigsten Instrumente der Roots Music beschrieben – zur Gitarre gibt es beispielsweise einen mehrseitigen historischen Abriss, der fast schon wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Gleiches gilt für „Eternal Songs“: Mit einer unglaublichen Liebe zum Detail werden hier die bedeutsamsten Lieder der amerikanischen Geschichte kategorisiert und beschrieben. Übrigens sind alle wichtigen Begriffe der einzelnen Seiten vorbildlich intern verknüpft; d.h. die erwähnten Musiker bekommen einen Link, der wiederum zu einer Biografie führt etc. Wäre die American Roots Music Site mit den passenden Tonbeispielen ausgestattet, würde der Webauftritt sicher Auszeichnungen zuhauf bekommen.