Geschmeido – Zwischen den Mahlzeiten

Pop-Musik aus Deutschland ist schon längst dem Sprach- und Musik-Ghetto der 80er Jahre entwachsen. Hätte es noch eines weiteren Beweises bedurft, mit welcher Selbstverständlichkeit 1999 Pop, Gitarre und deutsche Texte eine Einheit bilden – Geschmeido liefern ihn mit ZWISCHEN DEN MAHLZEITEN. Selten klang das Debütalbum einer deutschen Band so stringent wie dieses. In den 13 Songs versucht die Band um Sänger und Gitarrist Philippe Frowein nicht, uns die Welt zu erklären. Sie beschränkt sich auf die Erfahrungen mit dem eigenen Leben. Dieses Album ist alles andere als glamourös und selbstverliebt. Auf ein rein funktionelles Gerüst reduziert,erschließen sich die meisten Tracks nicht gleich beim ersten Hören. Aus kantigen Akkorden und spröden Sprachbildern bauen Geschmeido ihre Songs, in denen sie nur selten auf bekanntes Terrain ausweichen. Statt vorhersehbarer Ideen stehen bei ihnen immer etwas ungelenke Melodien im Weg herum, die sich trotz eigenwilliger Abschweifungen tief im Gedächtnis einnisten.