Ghostpoet

Dark Days & Canapés

PIAS/Rough Trade

Bequem klingt anders: Elektro-Realitäts-Blues des Briten.

Mit seinen beiden ersten Alben erschuf Ghostpoet eine niedergeschlagene Welt irgendwo zwischen Bristol und London: Urban-TripHop, dezent angereichert mit Indie-Rock-Zitaten. Die Gitarren und der Blues beanspruchten schon auf dem dritten Alben einen größeren Raum, DARK DAYS & CANAPÉS ist nun zweigeteilt: Es gibt avantgardistische und elektrische Klangexperimente wie das widerspenstige Auftaktstück „One More Sip“, das noch einmal daran erinnert, wie viel Angst man damals vor Tricky und seinen düsteren Soundvisionen hatte.

„Many Moods At Midnight“ erinnert an eine Nick-Cave-Produktion aus der Zeit von TENDER PREY, das Grande Piano gibt den Ton vor, die tiefe Stimme von Ghostpoet fügt sich ein und klingt, als habe Mark Lanegan nach all den Jahren plötzlich einen anderen Singrhythmus entdeckt. Ghostpoet heißt bürgerlich Obaro Ejimiwe, geboren in Nigeria und schon immer ein aufmerksamer Beobachter des sozio-kulturellen Klimas in seiner britischen, europäischen Heimat. Der „Immigrant Boogie“ ist sein Meis­terstück, ein Song aus der Perspektive von Flüchtenden, die im Mittelmeer zu ertrinken drohen: „Oh, let us in, we never bite. Me and the four kids, show some love.“

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