Girlwoman

Das große Ganze

Staatsakt/Bertus (VÖ: 5.11.)

Technik, Wissenschaft und Emotionen prallen in diesem Electro-Pop aufeinander, das wirklich große Ganze aber bleibt aus.

Deutscher Electro-Pop hat es schon schwer. Acts wie 2Raumwohnung, Polarkreis 18, Glasperlenspiel oder der gute alte Schiller haben das Genre in den letzten Jahren bzw. Dekaden in eine Ecke getrieben, aus der es sich nicht mehr zu befreien weiß. Aus ebendieser beschafft sich auch Girlwoman ihre Inspiration, wenn sie ihre Texte in zumindest stimmlich einwandfreier Manier ins Mikro haucht. In „Strom Linie Form“ mutiert die Künstlerin zum Fisch, der hinter Glas dahinsiecht; auf „Fata Morgana“, das sich entgegen der klassischen Uptempo-Konventionen – wie übrigens diverse der gefällig-poppig produzierten Beats – beim Trap bedient, morpht sich das begehrte Gegenüber zum „Glasfasernetz: Highspeed-Liebe, Highspeed-Schmerzen“.

Amazon

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Funfact: Nur 13,8 Prozent der Beziehungen in Deutschland haben Anschluss an derlei Gefühlswelten. Im Techno-Trott marschiert dagegen die Vorab-Single aus dem letzten Jahr, „Rote Riesen schlafen nicht“, vorwärts. Die Formel wird auch hier klar: Metaphern aus dem Weltall, der Wissenschaft, der Technik prasseln auf Sehnsucht, Melancholie, Liebe. Das führt möglicherweise sogar mitten ins Formatradio, funktioniert als Abgrenzung zur künstlerischen Ursuppe aber keineswegs.

Spotify Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Spotify
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.