Gong – Gazeuse!
Gong, multinationales Septett französicher Herkunft, präsentiert sich auf seinem siebenten Album in neuer Besetzung und mit neuem Sound. Die Zeiten fliegender Teekessel, bekiffter Elfen und anderer Fabel-Trips sind vorbei. Daevid Allen ist weg und auch Steve Hillage. Dafür gehört jetzt Ex-Tempest, -Soft Machine und -Tony William’s Lifetime-Gitarrist Alan Holdsworth zur Besetzung. Und damit ist der ernsthafte, konzentrierte Jazz-Rock angesagt. Es gibt keinen Gesang mehr (leider), dafür aber stark Rhythmusbetonte Musik, stellenweise sehr funky und rockig. Die langen, fließenden Klangteppiche werden von komplizierten Polyrhythmen aufgelöst, darüber liegen disziplinierte Solo-Parts von Gitarre, Saxophon oder Flöte, nicht selten fernöstlich beeinflußt. Die Beschäftigung mit balinesischer Musik schwingt eindeutig mit Der Reiz dieses Gong-Albums liegt in der Balance zwischen scheinbar improvisierter, entspannender Musik und streng komponierten Baß-Strukturen. Eine bisweilen schwere Rockgitarre stützt das Ganze ab, so daß kein diffuses Auseinandergleiten der Perkussionsteile möglich ist. Und die Perkussions – Abteilung, ein Team von drei Männern und einer Frau, liefert auch die kleinen, verspielten und auflockernden Elemente, die Gong vor Kopflastigkeit bewahren. Ich bin auf die weitere Entwicklung gespannt, die schon auf „Shamal“ ihren Ansatz gefunden hat.
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