Graham Parker – Struck By Lightnina
Bob Dylan müßte das heulende Elend pokken, so streckenweise stilverwandt und gut zugleich ist diese Scheibe — vielleicht das Meisterwerk in Parkers rund 15jähriger Karriere. Im Tempo zwischen mittelschnell und langsam, verzeichnen die 15 CD-Songs (zwölf auf der LP, plus Mini-Album) keinen einzigen Ausfall. Wer Parkers balladenähnliche Songs favorisiert, erwischt hier einen Totaltreffer. Überdominont in einer prachtvoll sparsamen Band ist die geraspelte und dennoch butterweiche Akustik-Gitarre — die elektrische bleibt gezielt zurückgenommen. Dazu kommen ein für Parker geradezu exzessiver Einsatz von Mundharmonika (John Sebastian!), Akkordeon und Orgel (Garth Hudson!). Zweimal Country-Touch, je einmal Bluesiges und Calypso — der komplette Rest ist ein Parker/Dylan/Van Morrison-Gemisch erster Güte in Spitzen-Aufnahmequalität. Die Stimme des Kurzen mit der Sonnenbrille schneidet und schmeichelt und sondert ganze Textlowinen ab. Mit „Weeping Statues“ und Jhey Murdered The Clown“ liegen sogor Single-Kondidaten parat. Parker wird es schwer haben, diesen Kompakt-Knaller selbst noch einmal zu überbieten. Dieser Blitzschlag kommt umgehend auf die Vorschlagsliste für die „Platte des Jahres 1991“.
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