Grand Funk Railroad – Born To Die
Ganz schön makaber, was sich die vier von Grand Funk mit ihrem neuen Album geleistet haben, geht man vom ersten Eindruck aus. „Born To Die“ klingt nicht gerade lebensbejahend, und das Cover – Grand Funk im Sarg – ist mehr als geschmacklos. Wie dem auch sei, hier geht es hauptsächlich um Musik und nicht um Äußerlichkeiten. In dem Titelsong „Born To Die“ beweint Mark Farner seinen vor kurzem tödlich verunglückten Vetter, passend zum Text die Musik: Begräbnisstimmung, unterstützt von rührseligen Huhu-Gesangseinlagen, so richtig zum Heulen. Die Trauer wird fortgesetzt auf „Dues“. Dann kommt endlich mal ein Lichtblick, „Sally“ ist ein nettes Liebeslied, sehr simpel und einfach arrangiert. Den Rest von Seite eins spare ich mir, da auch bei den anderen Songs die Flagge auf Halbmast weht. „Take me“ stimmt mich schon etwas versöhnlicher. Zwar sind Grand Funk um vieles ruhiger geworden, aber einige wenige Gitarrensoli sind bei genauerem Zuhören deutlich zu erkennen. Die Jungs bringen es sogar fertig, funky zu sein, so auf „Genevieve“ und „Politician“. Der krönende Abschluß dieser Seite ist „Good Times“, krönend deshalb, weil Grand Funk anscheinend der Meinung waren, ein Rocksong gehöre unbedingt auf dieses Album. Jetzt kommt die obligatorische Zusammenfassung: Seite eins, vom Tode gezeichnet, Seite zwei, ganz annehmbar. Trotzdem taucht bei mir unwillkürlich die Frage auf: Wann kommt Grand Funks Todesalbum?
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