Grand Funk – Shinin’on
Grand Funk, ‚mittetmässige Supergroup‘ (‚Rolling Stone‘) hat ein Jubiläum zu feiern: Shinin’on‘ ist ihr zehntes Album. Um dieses Jubeldatum ranken sich einige Nachrichten: erstens, so heisst es, haben Grand Funk den Prozess gegen ihren ehemaligen Manager Knight verloren, (und damit 3 Mill. Dollar) zweitens aber gelang es ihnen, eine Uralt-Nummer von Carole King in die Charts zu bringen, von der man wohl kaum je eine Grand Funk-Version erwartet hätte, nämlich ‚The Locomotion‘. Und damit sind wir schon mitten im Album: neben diesem Titel, mit unmissverständlicher clapyour-hands-Aufforderung und kreischenden Gitarrensoli findet sich allerlei heterogenes Material auf dieser Scheine: ‚To get back in‘ folgt exakt sattsam bekannten Soul-Vorlagen – etwa aus Stevie Wonders naiver Phase. Andere Songs, wie der Titel-Track ‚Shinin‘ on‘ und ‚Please me‘ vermitteln Dröhnen in den Ohren – und dröhnende Leere. Traditionelle Slow-Blues-Phrasierungen finden sich bei ‚Mister Pretty Ball‘ … auch nicht gerade bemerkenswert. Bemerkenswert an dieser Platte ist höchstens noch die 3-D-Hülle, die allerlei komischen Kokolores dreidimensional zeigt, wenn man sich die eingestanzte Pappbrille auf die Nase setzt. Um in den Genuss dieses Gags zu kommen, muss man sich aber wahrscheinlich die Platte kaufen, und dass ist der Spass nun wieder nicht wert. Fazit: Auch wenn es von (übrigens verdächtiger) Seite heisst: Grand Funk sind nun ‚besser, musikalischer, progressiver‘, ich finde: sie sind sich gleich geblieben. Und das kann man nun verstehen wie man möchte.
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