Hancock, Shorter, Carter, Williams & Roney – A Tribute To Miles Davis
Die unbändige Kreativität seines zweiten großen Quintetts, mit dem er zwischen 1964 und 1968 zusammenarbeitete, hielt Miles Davis in dieser Zeit künstlerisch am Leben. „Herbie Hancock und Ron Carter waren eine Art Anker dieser Band“, erinnerte sich der Jazz-Genius später. „Wayne Shorter dagegen gab vielen unserer musikalischen Ideen ein klangliches Konzept. Und Tony Williams schließlich war das Feuer, der kreative Funke.“ Mit dem vorliegenden Album nun zollen diese vier zusammen mit Trompeter Wallace Roney dem Verblichenen ihren Tribut. Klassische Kompositionen von den gemeinsamen Alben E.S.P. und NEFERTITI weisen dabei zwangsläufig nicht mehr die atemberaubende Spannung zwischen Improvisation und fester Struktur auf wie in den 60ern, Dafür aber kommen „So What“ und „All Blues“ wie nach einer Frischzellenkur daher. Für Wallace Roney, der einst in Montreux dem Meister die Steigbügel zu den ganz schweren Parts hallen durfte, liegt die Latte natürlich auf Weltrekord. Wobei es nur für ihn spricht, daß er sie gelegentlich von unten tangiert. Und überhaupt: Wenn dem großen Miles schon eine Ehrenbezeugung zuteil werden soll, dann sicherlich von diesen fünf erlesenen Musikern.
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