Hard Rock/Heavy Metal
Das Kennen kann wieder beginnen:
Coney Hatch (Metronome 0060.581) aus Canada sind ein treffender Beweis mehr für die schier unerschöpfliche Reserve an qualifizierten Hardrock-Bands aus jenem Land. Auf dem bereits 1982 eingespielten, aber erst jetzt hier veröffentlichten Album finden sich teils Einflüsse des frühen Sammy Hagai, als er noch wirklich ehrgeizig war, teils einprägsame Melodien aus eigenem Vorrat, beides von Ex-Max „Webster-Kim Mitchell in eine griffige Form gegossen. (4)
Auf Rampage’s neuester Scheibe LOVE LIGHTS UP THE NIGHT (Teldec 6.2S354) wehen schon recht herzhafte Rock-Brisen ,vonne Waterkant‘. Nur ein etwas unbefangenerer, nicht ganz so starrer Umgang mit Blues-, Power- oder Hardrock-Kkschees wäre der Gruppe zu wünschen. Ein Blick auf die Standards englischer Bands hilft sicherlich weiter. Wegen der guten Gitarrenarbeit noch: (4)
Headbangers, Metal Maniacs und solche, die es erst werden wollen, aufgepaßt! Der nächste Sommer kommt bestimmt – und deshalb hier gleich die Importe zum fachgerechten Anheizen. Wishbone (Kemnaderstr. 251, 4630 Bochum; Bestellung: direkt und über ,normalen‘ Handel!) reicht die nicht mehr ganz frische, aber immer noch eindrucksvolle Holocaust „Live“-Single (Phoenix Rec. and Filmworks/7″ PSP 3) nach.
Und IMS erweitert das Single-Angebot durch Dragster AMBITIONS (Heavy 4), kaum die feine englische Art, vielmehr aufdringlich und ungehobelt. Beide wohl nur für hartgesottene HM-Fans. (4)
Wer sanfte Zwischentöne erwartet, muß sich noch gedulden. Denn der ASD (Auslands-Sonderdienst der EMI) hat die Iron Maiden Maxi (EMI 1A KO52Z-07390) aufgetrieben, die neben „Prowler“, einem Song von der ersten LP, noch einen mir unbekannten, „Sanctuary“, und zwei Live-Tracks von 1980, nämlich „Drifter“ und „I’ve Got The Fire“ enthält. Mucho Metallo. (4)
Den eigentlichen Vogel in der mittleren Gewichtsklasse schießt Kim Mitchell (Anthem ANM-1 -5001/ Wishbone) ab. Der Kanadier hat’s musikalisch noch immer faustdick hinter den Ohren, wie seine unbeütelte Mini-LP beweist. Lustige, hintersinnige Texte und rhythmisch schnittige Akzente, einmal auch leicht angejazzt, ergeben: (5)
Etwas MOR, gehobener ,Middle Of The Road‘ Powerpomp-Rock kann zur Abwechslung nicht schaden. Storm (ST 12259/ASD) aus USA setzen dabei besonders auf die Hochtöner-Stimme von Jeannette Chase. Unterstützt wird sie von harmonischem Teamwork, von Synthi und Gitarre, die ohne großes Risiko ansprechende Schonkost bieten. (3)
Da sind deren Landsleute Fortnox (Epic ARE 38204/IMS) aus etwas härterem Holz geschnitzt, bewegen sich die meisten Songs auf einem schon beachtlichen Power-Level, wenn auch vieles recht bieder klingt.(3)
Enttäuscht haben mich hingegen Queen City Kids auf BLACK BOX (Epic ARE 3808S), Hier scheint der Rotstift, was richtigen Speed und durchgängige Vitalität betrifft, Regie geführt zu haben. Einfach zu glatt. (2)
Das englische Label Neat versetzt uns mit LEAD WEIGHT (Neat 1000/ JMS), dem „H. M. Rock Compilation-Various“ Sampler, alles andere als neatliche Schläge. Da hat offensichtlich jemand, vielleicht Venom, Blitzkrieg oder White Spirit, Britanniens Hochöfen geplündert (3)
Obwohl einige Bands auf den Samplern ROKSNAX (Guardian Rec. N’Tapes GR C80/Wishbone) von 1980 und dem aktuelleren ROXCALIBUR (GR C80/Wishbone) von 1982 nicht mehr existieren, sind diese Aufnahmen mehr als nur historisch, eigentlich Trendmeldungen, die zeigen, auf welchem musikalisch fruchtbaren Boden der englische Hardrock blüht und gedeiht.(3)
Abschließend eine Art nachgereichte Oster-Überraschung, das US-Quartett Bitch mit DAMNATION ALLEY (Metal Blade Records/MBR 1002/IMS), Underground, Hinterhöfe und Schrotthalden von Sängerin Betsy und ihren Kollegen auf den Ton und einen reichlich dirty Sound gebracht (4)
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