Hard Rock/Heavy Metal

Vielleicht läßt sich das alljährliche Sommerloch ja mit heißen Scheiben aus Europa, England und USA füllen‘ Etwa mit Lita Ford, einer Entflohenen aus der ehemaligen Runaways-Clique, und ihrem OUT FOR BLOOD (Phonogramm 810 333-1). Anders als ihre Jett-Kollegin Joan gibt sich Frau Ford betont verrucht, erweist sich ihr „hell bent for Jeather“-Rock als dauerhafter Treibstoff. Mit den Herren Merryweather (bs) und Dusty Watson tdr) ist die Gitarristin und Sängerin auf dem richtigen Weg. (3)

Southern Rock im Abseits müßte Doc Hollidays MODERN MEDICINE (CBS 64947) eigentlich heißen. Von der einst souveränen, gitarrenorientierten Art früherer Versuche bleibt wenig; und wenn, überwiegend leere, uninspinert-synthetische Effekte, die zwar modern, aber keineswegs förderlich sind. Eine aufstrebende Band hat sich im Studio verirrt und die Linie verloren (2)

Rock mit deutschen Texten, erst bei Breslau Und nun als Chef der Alex Paiche Band mit ADRENALIN (EMI IC 064-46761), das ist die Devise. Doch die Töne sind fade, klingen verbraucht – und den Texten haftet großspurige Biederkeit an.(1)

Aus Belgien kommen knochenharte Nachrichten: Acid (Giant 6711/ Wishbone, Kemnaderstr. 251, 4630 Bochum oder IMS), Säure-Mischer mit Herz, machen klar: „Acid is the name, heavy metal is the game“. so der Anfang des Titelsongs. Sängerin Kate und Leadgitarrist Demon sind der vibrierende Kern einer wütend realistischen Band auf der Schwermetall-Schiene. (4)

Ostrogoth auf der EP FULL MOON’S EYES (Bone 128310/Corona) wandeln stilistisch unverkennbar auf Iron Maidens Pfaden, mal schnelle Drehzahl, mal mitteltourig; nur die gesangslastigen Stellen stören manchmal. (3)

Von den belgischen Killer liegen gleich zwei Exemplare vor: Einmal die betagte READY FOR HELL (Skull 8301/Corona), auf der man viele Beweise schuldig bleibt, der Sound „zu dünn, wenig dynamisch und die Gitarrensoli oft langatmig sind.(2)

Der Nachfolger WALL OF SOUND (Corona 013001), nicht von Phil Spector, sondern einem gewissen Leo Felsenstein produziert, hat da mehr Format und ist entschieden druckvoller. (3)

Bei Torch (Tandan Rec. TEP 001/ Corona; Wishbone), der Fackel aus Schweden, und ihrer Fünf-Songs-EP stehen die Zeichen auf Sturm, bieten die beiden Gitarristen Firscht und Wild ein spannend feuriges Schauspiel, das schon im zweiten Akt, dem Song „Fire Racer“, Beifall verdient. (4 )

Ein weiteres Nordlicht, Overdrive und METAL ATTACK (Planet Rec. MOP 3025/Wishbone), schielt interessiert nach Britannien und entdeckt für sich vitale Energien, die man instrumental/vocal ansprechend koordiniert – geschickt umsetzt. (3)

Wer mit HEAVY-METAL HERO-ES-HEY YOU (Wave 8005/Wishbone; IMS), so der Titel der neuen OZ-LP, gemeint ist, steht vorab bereits fest; Freunde ausgiebigen Headbangens(3).

Mittelmäßige, nur gelegentlich temperamentvolle Klänge von den Amerikanern Vixen auf der S-Track-EP MADE IN HAWAII (Azra Rec. DTR-64/Wishbone) und die bemüht ausdrucksvoll wirkende Stimme von Kim La Chance ergeben unterm Strich:(2)

Special Forces‘ Beitrag, die EP TOOLS OF THE TRADE (Azra-Erika Rec. DTR-050/Wishbone) verliert aufgrund soundtechnischer Mängel an Drall und durchgreifender Härte, deshalb nur: (3)

Nach einer schöpferischen Pause tauchen Quartz mit AGAIN ST ALL ODDS (Heavy Metal Rec. HMR LP 9/ Wishbone; IMS) auf und spielen sich gleich wieder ins Vorderfeld des erfrischend unbekümmerten Power-Rocks mit Pop-Einlagen. (4)