Hawkwind – Live

LIVE ’79 wurde während einer England-Tournee im letzten Winter aufgenommen. Die Konzertatmosphäre ist nicht in den Hintergrund gemischt, trotzdem kommen alle Songs sehrabwechslungsreich und kompakt ‚rüber. Man muß die Platte mehrmals hören, um sich mit ihr richtig anzufreunden. Ist dieses aber erst mal geschehen, kommt man von Hawkwind schwer wieder los. Ich höre LIVE ’79 zur Zeit mindestens zweimal am Tag. Es beginnt mit „Shot Down In The Night“, heavy und harmonisch zugleich, wie es sonst nur die Scorpions hinkriegen, dann folgt eine eindrucksvolle Space-Intro für „Motorway City“, der Gesang klingt nach New Wave, der Rhythmus ist Hardrock, dazwischen Synthsizer-Effekte – eine Wahnsinnsmischung. „Spirit Of The Age“ verbreitet eine gespentige Stimmung, wie ich sie nur von Ultravox! her kenne. Die zweite Seite enthält neben „Brainstorm“ und „Master Of The Universe“ – zwei zeitgemäß aufgemotzten Hawkwind-Klassikern – eine faszinierende Elektronik-Nummer („Lighthouse“). Zu guter letzt bleibt als Bonbon der größte Hit der Gruppe, das legendäre „Silvermachine“ – und es passiert etwas Unerwartetes. Schnapp‘ dir den Kopfhörer, dreh‘ den Verstärker auf und laß‘ dich überraschen!

Wer wissen möchte, wie Hawkwind früher klangen, sollte sich einmal zum Vergleich den Sampler MASTER OF THE UNIVERSE (Ariola UAS 30 025 XOT) mit Stücken aus den Jahren 71 -74 anhören. In dieser Musik schwebt noch ungemein viel vom Geist der späten Sechziger Jahre, sie trifft genau die allgemeine Klischee-Vorstellung von .Drogenmusik‘ der damaligen Zeit. Bestimmt nicht jedermanns Sache, aber für echte Psychedelic-Freaks sehr empfehlenswert.