Herman Brood – Wait A Minute

Keine sechs Monate ist es her, da hat sich Herman Brood mit seinem in Amerika produzierten Machwerk GO NUTZ ganz gehörig in die Nesseln gesetzt. Rechnet man seine Beteiligung am CHA CHA Soundtrack dazu, so ist WATT A MINUTE bereits seine dritte Veröffentlichung in diesem Jahr. Faul ist er also nicht, unser Herman, eher etwas zu aktiv. Er scheint nämlich so ziemlich alles, was er produziert, sofort auf den Markt zu werfen, ohne es dabei mit der Qualität zu genau zu nehmen. GO NUTZ war in dieser Hinsicht der absolute Tiefpunkt, WATT A MINUTE ist zwar um Längen besser, kann aber noch lange nicht befriedigen. Da kommt nichts Neues mehr und Altbewährtes wird nur sehr unbefriedigend reproduziert. Vorbei sind die Zeiten, da Herman Brood an der Spitze der holländischen Elite stand. Inzwischen haben ihn viele junge Bands das Fürchten gelehrt. Deshalb hat er sich wohl auch mit dem amerikanischen Allroundtalent Kim Fowley zusammengetan und mit ihm gemeinsam immerhin sechs der elf Stücke geschrieben. Doch das Beste an Kim Fowley sind bekanntermaßen seine eigenen Platten. Nimmt er sich eines anderen an, so ist nur selten etwas besonders Tolles dabei herausgekommen. Auf WAIT A MINUTE gleicht ein Song dem anderen, keine Höhen, keine Tiefen. Es geht zwar reichlich rockig zu, doch fehlt das individuelle Profil einzelner Titel. Stattdessen bekommt man den Eindruck, als seien alle Stücke aus einem Guß, hintereinander aufgenommen, nur die Pausen hat man der Form halber im Nachhinein eingefügt.