Hooverphomc – Jackie Cane

Ihren Ruf verdanken die drei Musiker aus Sint-Niklaas bei Antwerpen einem frühen Geistesblitz. Im Song „2 Wicky‘ flössen Soundeindrücke von Burt Bacharach und Pierre Henry und elektronisches Know-how von Portishead zusammen. Seitdem können sich Hooverphonic vor Anfragen von Film- und Werbeclip-Produzenten zwar nicht mehr retten, doch als Band mit einer eigenen Persönlichkeit konnten sie sich nie richtig durchsetzen. Damit sich das nun ändert, wurden die Anstrengungen bei ihrem neuen Album JACKIE CANE weiter verstärkt. Im Opener schallt feierliche und orchestrale Musik entgegen, immer getragen von Geike Arnaerts unterkühlt-erotischer Stimme und einer cineastisch anmutenden Geräuschkulisse. Hier wie auch die gesamte Platte hindurch geben Streicher alles. Sie fegen geradezu durch die Tracks, als wären es Walken am unruhigen Herbsthimmel. Manchmal wird der Eindruck von Überproduktion nur knapp vermieden. Doch die Mischung aus elektronischem Futurismus (Beats) und Retro-Touch (Arrangements] erweist sich in der Mehrzahl als ausgewogen. „One ist ein rundum feiner Song. „The World Is Mine“ gewinnt durch rasanten Northern Soul-Rhythmus. „Jackie’s Delirium“ überwältigt mit asiatisch-orientalischem Flair. „Sad Song “ wird von einem Spaghetti-Western-Intro eingeläutet und entwickelt dann zarten Folk-Touch. Gelegentlich würde man sich bei der Exekution dieser mannigfaltigen Einflüsse mehr Seele und Tiefe wünschen, doch gemessen an dem, was Pop heute oft bedeutet, ist das hier Labsal.

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