Ian Dury – Apples
Es war lange still um den kauzigen „Chronisten des englischen Subproletariats“. Dury, inzwischen 47 Jahre alt, schrieb bereits unter dem Pseudonym Kilburn Pub-Rock-Geschichte. Mit seiner alerten Begleitband The Blackheads gelangen dem durch eine Kinderlähmung gehandikapten Londoner freche, vieldeutige Hits. Die Alben NEW BOOTS … und DO IT YOURSELF waren Verkaufserfolge. Obschon von der Kritik gelobt, entschied das Publikum bei späteren Alben an der Kasse gegen die bisweilen gewagte Melange aus Reggae, Funk und Rock.
Nun gibt Dury wieder Laut, aber man weiß eigentlich nicht so recht warum. APPLES – eingespielt mit alten Bekannten wie z.B. Ed Speight (g), Wreckless Eric (v), Steve Nieve (p) in der Form eines Rock-Musicals, bringt Altbewährtes: Vaudeville-artige Schieber à la „Apples“ mit zweideutigen Zeilen, tiefschwarzem Humor, mit Gags, die nur waschechte Anglophile oder eben Briten verstehen („Bus Driver’s Prayer“) sowie zum exzellenten Bandvortrag den ulkigen Cockney-Sprechgesang von Ian Dury. Daß der gute Mann songweise („Looking For Harry“) kaum in Erscheinung tritt, mag man hinnehmen. Daß bei diesen Selbstzitaten auch der Zusammenhall und die Frische fehlt, ist unverzeihlich.
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