Ibeyi

Ash

XL/Beggars/Indigo

Michelle Obama! Kamasi Washington! Die Zwillinge denken ihren Ethno-R’n’B-Pop nun eine Nummer größer.

Lisa-Kaindé und Naomi Diaz haben im Rekordtempo Anschluss ans große Business gefunden. Die Töchter des Buena-Social-Vista-Club-Percussionisten Angà Diaz sind Schützlinge des XL-Chefs und Produzenten Richard Russell, die Wege zu Modelabels wie Chanel und Musikern wie Kamasi Washington standen ihnen offen – und ­Ibeyi haben sie genutzt.

Washington spielt sein Saxofon auf dem großartigen „Deathless“, für ihn eine Fingerübung, aber der Ethno-Song erreicht dadurch ein Niveau, das ihn nicht im Tribal-Kitsch versanden lässt. „I Wanna Be Like You“ führt die Zwillingsschwestern weiter in den Neo-R’n’B. Sie beherrschen diese Richtung, müssen aber aufpassen, vor lauter Smoothness nicht ihr Alleinstellungsmerkmal zu verlieren.

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Im Zentrum der Platte stehen daher die eigenwilligen Stücke wie das feministische, mit Michelle-Obama-Sprachsamples bestückte „No Man Is Big Enough For My Arms“ oder das spartanische „Waves“. Orientierung bieten hier nicht die aktuellen Charts, sondern Neneh Cherrys Konzept einer weiblich geprägten Electronica, die Sensibilität und Traditionen aufnimmt, ohne ihre Kampfeslust zu verlieren.