In Flagranti :: Worse For Wear

Codek Records/Alive

Das Duo bewegt sich ein bisschen weg von der sleazy Disco-Musik. Aber ist das auch der richtige Schritt?

Es ist immer wieder schön zu beobachten, wenn sich die Musik einer Band auf vermeintlichen Nebenschauplätzen widerspiegelt, wenn etwa das Coverdesign perfekt zur Musik passt. Sasha Crnobrnja (früher New York, jetzt London) und Alex Gloor (immer noch Basel) haben es in den vergangenen Jahren verstanden, das Ambiente ihrer sleazy Disco-Musik auf das Artwork ihrer Veröffentlichungen zu übertragen: Siebziger-Jahre Porn-Schick, Plattencover mit großbusigen Frauen mit viel Haaren an den entscheidenden Stellen. Worse For Wear ist das dritte Album der nicht mehr ganz jungen Produzenten. Dass das Cover mit dem typographischen Design an das ihres Debüts Wronger Than Anyone Else aus dem Jahr 2006 erinnert, ist durchaus programmatisch zu verstehen. Irgendwas ist anders an der Musik von In Flagranti. „Prelude To Chaos“ und „On The Fringe“ als Abstraktionen von Disco stellen fast schon eine Sensation in der Welt des Duos dar. Anderes hier darf als eine Art elektronische Novelty-Musik bezeichnet werden. Zum Beispiel „Latter Day Methods“, das wie eine Persiflage auf die Talking Heads wirkt. Dieser relativ große musikalische Schritt für In Flagranti ist aber nur ein kleiner für die Musikwelt. Man hat bis heute schon viel zu viel davon gehört.

Instra:mental