Inga Rumpf – Two Is One

„Over and over, I will do it all over again,“ versichert Inga Rumpf auf ihrer sechsten Solo-Platte. Die Hamburgerin muß es wissen. Immerhin feiert sie dieses Jahr das 20jährige Jubiläum ihrer Karriere. Souverän verbindet Inga auch die Musikelemente, mit denen sie in den vergangenen Jahren gearbeitet hat: Rhythm & Blues, Funk, Soul und Psychedelia. Das Ganze steckte sie in eine zeitgemäße Sound-Verpakkung, die sich auch in der Disco hören lassen kann. Im Gegensatz zum vorigen Album nimmt Inga hier die Hürde der Zugeständnisse an den Zeitgeist mühelos; ihre Songs büßen dadurch nichts an Emotionalität ein, im Gegenteil: Wie aus dem (Liebes)-Leben der 39jährigen gegriffen – so hört sich das Album an. Liest man die dickgedruckten Refrains der von ihr und ihrem Freund/Gitarristen Niko Müller verfaßten (englischen) Songtexte auf der inneren Plattenhülle, dann stellt man fest, daß sie einen inneren Zusammenhang bilden. Mit etwas schnittigeren Arrangements hätte Inga Ohrwürmern wie „Walk Beside Me“ und „The Moon Turns The Tide“ den Aufstieg in die Charts sicher erleichtert. Denn was die Schattierungen, die Variationsmöglichkeiten im Gesang betrifft, steckt Frau Rumpf ihre deutschen Kolleginnen glatt in die Tasche. Nicht von ungefähr coverte Tina Turner Ingas „I Wrote A Letter“. So unähnlich sind sich die beiden gar nicht: Two Is One könnte Ingas Ruf als Deutschlands Tina Turner festigen.