Innocence – Belief

Auf Soul II Soul konn man bauen — beispielsweise eine feste Burg aus Platten und Pappe mit den von dieser Truppe beeinflußten Produktionen. Am Ende der Fahnenstange würde Innocence die Zinnen zieren. Das Innocence-Team verneigt sich vor dem schleppenden Soulbeat graziös und in Ehrfurcht. Sängerin Gee Morris versucht sich in entzückendem Eifer als Sängerin am Hof einer großen Soul-Queen, ohne echten Königinnen wie Aretha Franklin oder Anita Baker das Handtuch reichen zu können. Abgesehen von den druckvolleren Remixen ihrer Singles .Notural Thing* und .Silent Voice“ schleppt sich ein Song nach dem anderen zwar würdevoll mal mil Saxophon, mal mit Jozzbesen geschmückt, aber langalmig zur Tanzfläche — wie der Hofstaat zum Ball. Zum Ende hin ist Innocence doch nur Hoflieferant für gezuckerte Soulpralinen, die man nebenbei beim Fernsehen in den Mund schiebt. Und hinterher ärgert man sich, weil man die ganze Schachtel gefressen hat.