Iron Maiden – The Number Of The Beast

Mit ihrem dritten Album beweisen Iron Maiden aufs Neue, daß Heavy Metal weit mehr sein kann als Lautstärke, Schnelligkeit und Härte. THE NUMBER OF THE BEAST klingt noch ideenreicher als KILLERS, was nicht zuletzt auf den neuen Sänger Bruce Dickinson zurückzuführen ist. Seine Stimmbänder sind bedeutend flexibler als die seines Vorgängers Paul Di’Anno. Doch schon die Strukturen der einzelnen Songs sind mit zahlreichen Finessen versehen, häufige Breaks im Rhythmus, melodische Passagen bilden effektvolle Kontraste mit reinen HM-Parts.

Produziert wurde die LP wiederum von Martin Birch, dem wohl unumstritten besten HM-Producer (Purple, BÖC, Rainbow, Black Sabbath u.a.). Er verstand es glänzend, die einzelnen Instrumente differenziert übereinanderzulegen und besonders den Bass – ein typisches Merkmal bei Maiden – über seine Rhythmus-Funktion hinaus als melodie-prägend zeitweilig in den Vordergrund zu mischen.

Überrascht hat mich „Run To The Hills“, ein Song über die Vertreibung der Indianer, der auch als Single ausgekoppelt wurde. Ansonsten sollte man sich die Stücke mehrmals anhören und auch auf Details achten. Sonst begeht man womöglich den Fehler, durch das Gruselmonster genährte Vorurteile als (falsche) Tatsachen zu akzeptieren und Iron Maiden als Krachmacher zu verkennen. Remember: You can’t keep a good thing down -THE NUMBER OF THE BEAST schoß binnen einer Woche von Null auf Platz eins der englischen Charts!