Jakob llja
Narren Normal/Indigo Kaum Songs, viel Skizzenhaftes: melancho- lische Filmmusik vom Element-Of-Crime- Gitarristen.
I Damit das klar ist: Es irrt, wer die Melancholie, den Charme, die Poesie, die betörenden Melodien, kurz: all das, was I Element OfCrimeausmacht, auf Sven Regener reduziert. Genauso wichtig für Musik wie bandinterne Chemie sind Dave Young als graue Eminenz im Hintergrund, als Integrator und Motivator, Richard Pappik als so effizienter wie einfallsreicher Trommler und natürlich Jakob llja Friderichs, der genialische und doch allzeit mannschaftsdienlich agierende Gitarrenzauberer. Letzterer, ein Urberliner, erhielt den Auftrag, die Musik zum klaustrophobischen Karnevalstrip „Narren“ zu schreiben, dem Debüt des Regisseurs Tom Schreiber. Wie nicht anders zu erwarten, verzichtet Jakob llja, der stille Feingeist, auf alles Schrille, vordergründig Frohsinnige, beschränkt sich auf mal trunken taumelnde, mal schwebende, oft skizzenhafte Soundscapes und fragmentarische Pianoparts. Vor allem das Titelstück – Vaudevilte! Schräges Tuba-Gebläse! Dreivierteltakt! – kann die Nähe zu Element nicht leugnen. Gesungen wird nur zwei Mal: Kiki Sauer von den 17 Hippies intoniert „Peur aux Fleurs“ mit kindlicher Koketterie, Jakob selbst brummelt mit sympathischer Nicht-Stimme „Nur die Liebe“. Nett ist das. aber ohne Bilder auch ein bisschen belanglos, zumal der Flowvon Dialogfetzen unterbrochen wird, die spätestens beim dritten Hören nerven. Öfter wird man diese CD deshalb auch kaum einlegen.
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