Um es gleich vorweg zu sagen: Condorman ist eine Walt-Disney-Produktion. Mit anderen Worten: Familienkino. Keine vergnüglichen Anzüglichkeiten, höchstens ein wenig Erotik; kein Blut, aber Action; mäßige Spannung, dafür eine aufwendige Inszenierung. Der Verleih spricht von 14 Millionen Dollar. Zugegeben: Fünf Porsche zu Schrott zufahren, geht ganz schön ins Geld.

Condorman ist eine Art James-Bond-Film für Anfänger. Utopische Technik, Bösewichte, schöne Frau(en), Agentenmilieu und natürlich ein Held. Und dieser hier heißt Condorman. Das heißt, eigentlich ist sein Name Woody Willdns (gespielt von Michael Crawford) und sein Beruf Comiczeichner. Er ist .Vater“ von Spangenmann, Krabbenmann, Laserlady und eben jenem Condorman (man vergleiche mit Marvel-Comics). Der Comiczeichner, ein wahrer Trottel übrigens, darf – und hier beginnt ein echter Kindertraum – als CIA-Agent alle Abenteuer, die er sonst erspinnt, tatsächlich erleben. Natürlich genauso ausgerüstet wie seine Comicfigur, das ist die Bedingung. Ein Thema, das eine wahre Fundgrube für technisch-absurde Spielereien abgibt, wobei aber Regisseur Charles Jarrot nur in Ansätzen davon Gebrauch macht und weitgehend damit auf der Strecke bleibt. Da gibt es zwar ein aufwendig konstruiertes Auto, das als Luftkissenboot übers Wasser rauscht, ein Superschnellboot mit Raketenantrieb oder eine wahnwitzige Flügelkonstruktion, mit der man in Drachenflieger-Manier umherrauschen kann, aber leider ist die Geschichte drumherum nur dürftig, beschaulich konstruiert und ziemlich lahm in Szene gesetzt. Viele Gags kennt man aus James-Bond-Filmen besser. Die Schnitte sind schlecht, Schnelligkeit fehlt, zuviele überflüssige Einstellungen wirken einfach ermüdend.

Die 14 Millionen sind vermutlich hauptsächlich bei den teuren Außenaufnahmen in Monte Carlo, Paris, Nizza und Zermatt draufgegangen. Sowas macht sich in der Regel ganz attraktiv, in unserem Fall war dieser Aufwand allerdings verschenkt. Postkartenmotive geben so gut wie keine Atmosphäre ab.

Selbst wenn man einräumt, daß Condorman in erster Linie für etwas ältere Kinder gemacht ist: Auch, oder gerade die hätten ein wenig mehr Rasanz verdient.