Janet Jackson
Discipline
Mit neuer Plattenfirma und konservativem R'n'B versucht die berühmteste Schwester der Welt wieder Boden zu gewinnen.
Mal wieder in Schwarz und Weiß. Wie Ende der 80er. Damals präsentierte sich Janet Jackson als Anführerin einer Rhythmusnation, kundig beraten von den einstigen Erneuerern Jimmy Jam&Terry Lewis. Jetzt will die Unverwüstliche zurück zu diesem Stil. Aber die Produzenten sind nicht mehr dieselben. Keine Ahnung, warum sich Janet ausgerechnet Rodney Jerkins geschnappt hat, der es schon nicht verhindern konnte, dass man ihrem angeblich unbesiegbaren Bruder eine schwere Niederlage beibringt. Gelungener ist da schon der Beitrag von Jermaine Dupri, der die Sängerin in „So Much Betta“ hübsch mit einer Kinderstimme und einem-für dieses Album-innovativen Electro-Beat verkuppelt. Auch das kurze Gastspiel von Missy Elliott ist nicht zu verachten. Damit ist die spannendste Phase des Albums aber schon hinreichend erläutert. Ansonsten verspricht das SM-Cover mehr, als der überdisziplinierte Inhalt hergibt. Janet wird nie die ganz große Stimme von Mary J. Blige haben, man muss viel Sound um sie herumbauen. Hier aber verirrt sich ihr notorisches Fisteln zu oft in harmloser Beschallung für gemütliche Schmusestunden in Vorstadtwohnzimmern. Außerdem ist man schon schwer verwundert über die Anspielungen auf Michael. „Can’t B Good“ klingt fast wie bei ihm, einen Titel namens „Rock With U“ hatte er auch schon im Programm. Damals, in seiner Glanzzeit, versteht sich. Von der ist die Familie im Augenblick ziemlich weit entfernt.
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