Jansen – Prepost :: Kleinkunst-Experimente

Gewagt,diese Platte mit einem Song wie „Müdigkeit“ zu beginnen. Denn atsächlich schläfert dieses Stück Kammermusik ein. Denn tatsächlich schläfert dieses wohlig-warm arrangierte Stück Kammermusik ein. Wer dann vielleicht im „Himmel‘. der pittoresken und ausladenden Produzentenarbeit von Sven Regener (Element Of Crime), erst wieder erwacht, erhält wohl ein zu weiches, wolkiges Bild von Prepost. Der Ex-M. Walking On The Water-Kapitän und seine Crew reiben sich bevorzugt an Kanten. Ausgehend von ihren Straßenmusik-Wurzeln wird mit den Stilen und Instrumenten aufreizend viel experimentiert. Das ebenso elektronische wie mopsige „Elektromops“ nennen sie einen „Schabernack“, „Die Unschuldigen“ stolpern über Breakbeats, zu „Taub, stumm und blind“ jammert sogar das schauerliche Theremin. Waits, Kraut, Folk, Elektronika, Chanson. Swing, rumänische Zirkuskapellenmelancholie – all das und noch viel mehr musste unbedingt mit hinein in die prallen, schweren, trunkenen Lieder. Die meisten der 13 Stücke können das ertragen. Doch wer dazu noch Markus Maria theatralisch immer etwas wirre Geschichten fabulieren und schwadronieren hört, wird Prepost vielleicht doch als recht anstrengend empfinden. Durchhalten! Ab „Himmel lehnt sich Jansen zurück, erzeugt Pracht, Melancholie und Wonne.

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