Jay Ferguson – Thunder Island
Lange Zeit hatten die abgeschlafften Eagles und die nichtssagende Linda Ronstadt Signale für den Abstieg des Country-Rock gesetzt. Doch nun ist plötzlich wieder eine Menge los in diesem Genre, weht auf einmal wieder ein frischer Wind. Warren Zevon, Karla Bonhoff, der nicht nachlassende Jackson Browne und eben Jay Ferguson sind die Namen, die in diesem Zusammenhang fallen müssen.
Ferguson gehörte in den Endsechzigern zu den Gründungsmitgliedern von Spirit (die Überlebenden dieser Band gastierten in der zweiten TV-Rocknacht) und rockte später bei Jo Jo Gun. Sein erstes Soloalbum erschien 1976, „Thunder Island“ ist der zweite Wurf.
Exzellent produziert von Bill Szymczk präsentiert Ferguson zehn überdurchschnittlich gute Songs, die bis auf zwei Ausnahmen alle von ihm selbst komponiert wurden. Seine Stimme tönt kraftvoll, seine Begleitband prescht los wie ein Frühlingssturm an den Hängen der Rocky Mountains. Wesentlich mitgeprägt hat diese Platte Joe Walsh, der endlich wieder einmal zeigt, wie brillant er Gitarre spielen kann. Wer diese Platte gehört hat, wird ihm wohl verzeihen, was er sich in jüngster Zeit mit den Eagles an glattem, sterilem Zeugs zusammengesäuselt hat.
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