Jeff Beck :: Crazy Fingers

Zwiespältig: alles über den Musiker, kaum etwas über die Person Jeff Beck.

Bis heute gilt der ebenso begabte wie unberechenbare Gitarrist als „musician’s musician“. Knapp den Teens entwachsen, hatte Jeff Beck einst bei den Yardbirds Eric Clapton ersetzt und an der Seite von Jimmy Page als erster die Freuden diverser Verzerrer-Pedale erkundet. Später pendelte er zwischen Hard- und Jazzrock, lag in beständiger Fehde mit seinen Musikern und Managern, und nicht zuletzt der Umgang mit seinen Hot Rods bescherte ihm überdies gelegentliche Zwangspausen. Autorin Carson buchte für den notorisch pressescheuen Beck in den 6oer Jahren die Konzerte und geht nun mit grenzenloser Bewunderung ans Werk. So erfüllt der Untertitel „unauthorized biography“ sein übliches Versprechen von Schmutz und Klatsch mitnichten. Becks Privatleben findet hier nur in Nebensätzen statt. Die knochentrockene Prosa lässt den Menschen allenfalls in den nicht immer nur freundlichen Anspielungen diverser Kollegen erahnen. Dabei drängt sich der Verdacht auf, dass Becks künstlerischer Zickzackkurs eng mit seinen psychischen Irrungen und Wirrungen zusammenhängt. Dafür strotzt das Buch von Gitarren-, Verstärker- und sogar Plektrumdetails. Sessions, Einflüsse und Gegeneinflüsse werden abgehakt. Alles leider im Stil eines Magazins für Briefmarkensammler.