Jefferson Starship – Windows Of Heaven

Die Blumenkinder sind zurück, Wohl automatisch stellt sich damit die Frage, welche Bedeutung das Flair von Flowerpower, Anti-Vietnamkrieg-Demo, psychedelischer Selbsterfahrungen und freier Liebe auf die heutige Generation digital denkender und fühlender Musikkonsumenten haben kann. Die Hörgewohnheiten haben sich geändert, die Musik von Jefferson Starship dagegen nur partiell. Das sagenumwobene Dreigestirn Baiin, Kantner und Casady (plus vier Neuzugänge) ist seinem über die Jahre etablierten Stil treu geblieben, die Band vermeidet jegliches Anbiedern an Trends, umschifft sämtliche Ansätze von Modeschnickschnack großflächig. Auf WINDOWS OF HEAVEN regiert braver US Folkrock.der mittels zweistimmiger Gesänge (zwar ohne Grace Slick, dank Diana Mangano jedoch nicht minder treffsicher), warmer Gitarrenhooks und permanenter Love & Peace-Botschaften farbenfroh intoniert ist. Manches mag ein wenig zu zahm klingen und scheint zudem aus einer früheren Epoche der Menschheitsgeschichte zu stammen. Am netten Easy Listening-Vergnügen ändert dies jedoch nichts. Was also könnte man dieser Formation vorwerfen? Höchstens, daß sie sich eigentlich hätte anders nennen müssen. Denn WINDOWS OF HEAVEN ist mehr 60er denn 70oer/80er, ist also mehr Airplane als Starship. Ihr wißt, schon, was ich meine!?