Jeffrey Lewis :: A Turn In The Dream-Songs

Rough Trade/Beggars/Indigo

Der einstige Protagonist der New Yorker Antifolk-Szene bleibt ein Garant für gepflegten Witz.

Glaubt man den Meldungen des Tages, sieht es für die Zukunft nicht gut aus. Glaubt man Jeffrey Lewis, ist alles halb so wild. Mit lockerer Zunge und unverkrampfter Art zaubert er ein Lächeln aufs Gesicht. „I’m a cult boyfriend, not a mainstream show, they love me or they hate me, no one’s on a fence“, singt er und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Freunde künstlerischen Ernstes werden bei diesen flapsigen Versen und einer Musik, die von The Fugs und den Violent Femmes abstammt, garantiert abwinken. Aber das ist genau der Punkt. Die Vertreter der Antifolk-Szene haben nie einen Hehl daraus gemacht, wie wichtig ihnen Schabernack ist. Über Jeffrey Lewis kann man sich wirklich nicht beklagen. Er wird nie albern und lässt die gute Formulierung nie außer Acht. An seinen Helden gibt es gar nichts auszusetzen. Jonathan Richman hat er ebenso intus wie den mürrischen Lou Reed. Von Belle & Sebastian hat er sich etwas abgehört und in Sachen Rap kennt er sich ebenfalls aus. Wenn man alles zusammennimmt, bekommt man ein viel besseres Gefühl als bei Adam Green, einem Weggefährten von Jeffrey Lewis, von dem wir uns entschieden zu lange haben foppen lassen.

Key Tracks: „How Can It Be“, „I Got Lost“, „Cult Boyfriend“