Bitterböse, satirische Texte, messerscharfe Gitarrenriffs und wasserdichte Rhythmen waren die Signatur der Dead Kennedys, der vielleicht wichtigsten Punkband Amerikas. Als erste Single brachten sie „California Über Alles“ heraus -welch ein Einstand! Es folgten höhnische Hymnen wie „Holiday in Cambodia“, „Kill The Poor‘ und „Too Drunk To Fuck“. Ende der Neunziger verdüsterte sich das Bild, Chef-Provokateur Jello Biafra auf der einen und die übrigen Mitglieder auf der anderen Seite lieferten sich ausgedehnte Gefechte vor Gericht. Die wichtigsten Prozesse verlor Biafra: er musste seiner Ex-Band 220.000 Dollar Schadenersatz zahlen Iweil er „Holiday In Cambodia“ nicht für einen Jeans-Werbespot freigeben wollte). Parallel experimentierte Biafra mit Metal. Country, Folk, Spoken Word Performances und kümmerte sich um seine Plattenfirma Alternative Tentacles. Die Zusammenarbeit mit den Melvins begann, als diese Jello ihren Unmut über die lachhafte Reunion-Tour der Dead Kennedys zu verstehen gaben Idie logischerweise ohne Biafra stattfand]. Es folgte die Idee zu dieser Platte, die schlicht atemberaubend ist. Die „Jelvins“ spielen kalifornischen Punkrock und brauchen sich keinesfalls hinter den Kennedys zu verstecken. Vom Zeitlupen-Matschrock der Melvins keine Spur, stattdessen wird das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt. Biafra attackiert orthodoxe Fundamentalisten, ignorante Benzin-vergeudende Yuppies und perverse Sicherheitsbeamte gleichermaßen. Die Logos der multinationalen Konzerne sind für ihn die „neuen Hakenkreuze“, sein Misstrauen in Autoritäten geht so weit, dass er seine Hörer aufruft, noch nicht mal ihm zu trauen. Alles in allem ein kolossales Kunstwerk, randvoll mit intelligenter Rock’n’Roll-Wut auf ein moralisch verfaulendes Amerika.

Word Up: „We all believe/What we want to believe/Don’tjust question authority -don’t forget to question me“

www.alternative.tentacles.com