Jim Capaldi – Some Come Running

Abgesehen von dem verunglückten Cover, wo sich der 44jährige als plattnasiger Gitarrenmann stilisiert, vermittelt das 12. Solo-Album des ehemaligen Traffic-Trommlers durchweg Solidität. Nach vierjähriger Pause hat Capaldi mit den Produzenten/Musikern Peter Vale und Miles Waters (Mica Paris) sowie den Kollegen/ Gästen Steve Winwood, Eric Clapton, George Harrison und Mick Ralphs ein unverkrampftes, überaus songorientiertes Rockalbum eingespielt. Ein Stück wie „Favella Music“ von (LET THE THUNDER CRY), das der inzwischen wieder auf der Insel lebende Brasilien Exilant über Rios Armenviertel schrieb, sucht man hier allerdings vergebens. Stattdessen: Alltagsstories und Liebeslieder zwischen Hoffen und Verzweifeln, Rockmusik, die ohne Firlefanz und Schnickschnack auskommt, Songs, die Capaldis weitläufige Geschichte mit aktuellem Soundverständnis verbinden.

Ob als Stimme, Songwriter oder Multiinstrumentalist – Jim steht seinem Freund Winwood eigentlich kaum nach. Fehlt bloß noch die breite Anerkennung. (CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)