Joe Jackson – Rain
Kaum einen im Pop ist eklektischer, verwirrender und auch produktiver(wenngleich zuletzt nicht mehr so wie früher). Will man Joe Jackson schnell und dabei möglichst genau verstehen, sollte man sich aus seinem üppigen Gesamtwerk „Breaking Us In Two“ herauspicken. Ein Song wie ein totaler Bruch mit den Regeln des Rock’n’Roll. Zuerst einmal eine Ballade, eine Pianoballade zu dem Gitarre? Ach nö. Nicht einfach so exzentrisch im Hinterhof herausgerotzt, sondern gewissenhaft komponiert und exekutiert, wie es sich für einen gehört, der an der Royal Academy Of Music in London studiert hat. Mag man „Breaking Us In Two“ mitsamt intelligenter Melodieführung, gefühlvoll tänzelnden Tastenakkorden und hintergründigem Text.versteht man sowohl Jackson als auch rain. Dieses Album ist wie ein Wiedersehen mit einem alten Freund, den man jahrzehntelang nicht getroffen hat und der viel zu erzählen hat. Jackson spielt wieder an der Seite seiner Uraltweggefährten Graham Maby und Dave Houghton, die er schon für sein Rock-Comeback volume 4 zurückgeholt hatte. Damals ging es darum, sich dem Geist der New Wave zu stellen. Dieses Album macht da weiter, besonders bei „Citizen Sane“ und „Good Bad Boy“. Aberjoe Jackson ist viel zu schlau, um von Anfang bis Ende irgendwelchen Zeitgeistquatsch herunterzuleiern und dabei zu riskieren, bloß eine peinliche Kopie seiner selbst zu sein. Der nachdenkliche und kunstbegeisterte Pop-Spielerin ihm ist auch mit von der Partie und intoniert uns ein paar schöne neue „Breaking Us In Twos“ wie „Wasted Time“. Den Jazzswingenden Jackson kann man sich in „The Uptown Train“ auch gerne geben. Am Ende steht man überaus befriedigt da und sagt.Ja, das ist mein Joe Jackson, so mag ich ihn! VÖ. 1.2.
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