Joe Jackson’s Jumpin‘ Jive – Joe Jackson’s Jumpin‘ Jive

Hey Joe, where d’you go with that jive in your band? Von den „Sunday Papers“ quasi zu den „Yesterday Papers“: Joe Jackson marschiert vorwärts zurück. Über die genauen Gründe müßte man ihn mal selbst befragen, gezielte Anti-Haltung, Verarsche oder ganz persönliche Wunscherfüllung à la Willy DeVille mit LE CHAT BLEU. Mighty Joe entführt uns in die Welt des Swing, Bebop und Cool Jazz; Musikformen also, die während der Dreißiger, Vierziger und Fünfziger Jahre dominierten. Benny Goodman, Charlie Parker, Duke Ellington – derartige Klänge erwarten Euch hier.

Die Blech-Sektion bilden Paul Oliviera, Dave Bitelli und Pete Thomas, für Rhythmus sorgen Larry Tolfree (dr) und Graham Maby (b), am Klavier sitzt Nick Weldon. Gitarre? Fehlanzeige. Wir hören die verschlafenen Nummern «San Francisco Fan“ und „What’s The Use Of Gettin Sober“ mit der berüchtigten „Nightclubumhalbvier-Stimmung“, den Glenn-Miller-Standard „Tuxedo Junction“ und durchgehend flott Schwingendes von einer Band, die instrumental etliche Einfälle vom Stapel läßt (ich habe mir diverse Originale genehmigt).

Joe Jacksons Gesang dagegen bleibt sehr blaß, zeigt mehrmals seine Grenzen auf, was das Volumen betrifft – besonders eklatant bei „San Francisco Fan“. Wie soll man sowas bewerten? Einige werden’s als Abstecher (?) ganz lustig finden, andere wiederum bedauern und manche könnten’s für genauso überflüssig halten wie z. B. jene Programme, mit denen hiesige Radiosender nachts die wehrlosen Hörer anöden. Aus vier Sternen (Band) und nur zweien für Joe Jackson ergeben sich.