John Coltrane

The Impulse Albums: VolumeThree

Impulse/ Universal

Im Jahr 1965 nach Christus erweiterte der Saxophon-Gott John Coltrane das Neue Testament des JAZZ um gleich fünf weitere Alben, die jetzt in einer Box zusammengefasst wurden.

John Coltrane war zeit seines Lebens auf der Suche. Nach der idealen Verschmelzung von Körperund Geist über die Musik. Und dafür musste er irgendwann zwangsläufig einmal aus so manchem Schatten treten. Im Jahr 1960, nach einer fruchtbaren Zeit bei Miles Davis, veröffentlichte er mit GIANT STEPS sein erstes Album mit ausschließlich eigenen Kompositionen. Und mit dem 1964 erschienenen A LUVE SUPREME haue er endgültig jene Tonzeichen für sich entdeckt, die seinen Vorstellungen von Energie und Spiritualität gerecht wurden. Diese magisch ausgelegten musikalischen Magnetfelder wurden fortan zum Fundament für Coltranes sich ständig erweiterndes und verdichtendes Vokabular. Davon ist auch die Fünf-CD-Box THE IMPUL-SE ALBUMS: VOLUME THREE beseelt, die fünf Meilensteine aus dem für John Coltrane ereignisreichen Jahr 1965 bündelt. Nicht nur sollte Ende dieses Jahres Pianist McCoy Tyner das hochkarätig besetzte Quartett verlassen, mit dem Coltrane auf allen jetzt wiederveröffentlichten Alben zu hören ist. Im Juni ging er mit einem Tentett feat. Pharaoh Sanders, Marion Brown und Freddie Hubbard ins Studio, um eine wahre Free-Hymne namens ASCEN-SION 4,5 aufzunehmen.Und egal, ob man sich nun für die von Coltrane bevorzugte zweite Version oder für die zunächst auf Schallplatte gepresste, erste Fassung des 40-minütigen Stücks entscheidet – hier wie da entwickelte dieses Allstar-Team eine universale Sogkraft. Vom Himmel gefallen war diese freigeistige Zeremonie jedoch nicht, sie kündigte sich schon im Mai auf TIIEJOIIN COLTRANE QUARTET PLAYS 4 und Anfangjuni auf KUI.U SE MA.MA 4 an. Selbst in seiner Version des Musical-Klassikers „Chim Chim Cheree“ setzt John Coltrane am Sopransaxophon auf einen hypnotisch brennenden Sound. Und die auf KULU SE“ MAMA markierten Referenzwerte an die afrikanische Tradition schlagen in überreizte Emotionen um. Weil John Coltrane aber nie zwei Mal in denselben Fluss gestiegen ist, kam es nach ASCENSION dann zur transzendenten Phosphorisierung des Klangmaterials. Weniger mit NEW THING AT NEWPORT 3,5 als vielmehr mit dem Klassiker MEDI-TATIONS 4,5.

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