John Grant :: Queen Of Denmark

Bella Union/Cooperative/Universal

Softrock: Erstes Soloalbum von Czars-Frontman oder nur Midlake light?

John Grant war mal der Mann hinter The Czars. Dies ist sein Debüt als Solist. Das aber ist nur die halbe Wahrheit: QUEEN OF DENMARK ist mindestens auch das dreieinhalbste Album von Midlake. Denn die Texaner dienten Grant nicht nur als Studiomusiker, sondern als Ersatzband, die sich deutlich einbrachte: Grants getragene, melancholische Songs unterlegen sie mit einem wohl temperierten Softrock, der den Siebziger-Folk-Rock, den Midlake zuletzt rekonstruierten, ebenso zitiert wie den watteweichen Pop-Rock der Achtziger. Im Vergleich zu ihren eigenen Alben aber nehmen sich Midlake zurück: Die Arrangements sind lange nicht so überladen, die Stücke bei weitem nicht so ausgeschmückt. Stattdessen nimmt die Begleitband ihre Aufgabe ernst und kreist bedächtig, aber stimmungsvoll um das Zentrum der Songs, Grants unerschütterlich warmen Bariton. Das Ergebnis ist eine wundervoll melancholische Platte, die in der Vergangenheit stöbert. Aber eben auch: Midlake light.

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