ABBA: 5 moody Cover von Portishead bis John Grant


Die hymnischen Klassiker von ABBA können ganz schön düster klingen – wenn man es richtig macht. Zum großen ABBA-Comeback schauen wir auf die gelungensten Beispiele.

Wir geben es zu: Irgendwie ist in der Redaktion das ABBA-Fieber ausgebrochen, seitdem die Schweden ihr großes Comeback ankündigten. Wie künstlerisch wertvoll das ausfallen wird, muss sich zwar noch zeigen, aber eines wurde uns wieder mit voller Wucht bewusst: Viele ABBA-Songs sind schlichtweg perfekte Popsongs. Und obwohl sie meistens glitzern und funkeln und uns breit grinsend auf die Tanzfläche ziehen wollen, tragen viele von ihnen eine Melancholie und eine Sehnsucht in sich, die oft im Kontrast zur Musik stehen. Der alte Disco-Trick halt. Wir haben uns deshalb mal die Songs angeschaut, die das schwarze Herz der ABBA-Klassiker freigelegt und musikalisch entsprechend eingekleidet haben.

Zum ABBA-Comeback: Ihre 10 besten Songs

1. Portishead – „SOS“

Gut sieben Jahre lag ihr letztes Album zurück, als Beth Gibbons, Geoff Barrow und Adrian Utley mal eben eines der besten ABBA-Cover aller Zeiten veröffentlichten. Ihre grabesdunkle, wunderschöne „SOS“-Version war Teil des Soundtracks zum Film „High-Rise“ von Ben Wheatly. Eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von J.G. Ballard. Das minimalistische Musikvideo von Portishead endet mit einem Zitat der ermordeten britischen Politikerin Jo Cox, die am 16. Juni 2016 nach einer Bürgersprechstunde von einem Rassisten auf offener Straße erschossen wurde: „We have for more in common than which divides us.“

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2. First Aid Kit – „Chiquitita“

Die schwedischen Indie-Schwestern Johanna und Klara Söderberg coverten mit ihrer Band First Aid Kit die ABBA-Ballade „Chiquitita“ und dimmten den im Original arg schlager-esken Power-Refrain in ein von Streichern verziertes Seufzen, das sehr schön zu den tollen Lyrics passt: „Chiquitita, you and I know / How the heartaches come and they go and the scars they’re leaving / You’ll be dancing once again and the pain will end.“

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3. The Czars – „Angeleyes“

Die Stimme des großen John Grant würde auch aus dem Telefonbuch von Oer-Erkenschwick eine ergreifende Ballade machen können. Mit seiner Band The Czars besang er zu akustischen Gitarren die „angel eyes“ eine Schwerenöters, als wolle er sich selbst eine Mahnung einsingen: „Don’t look too deep into those angel eyes / Oh no, no, no, no.“ Denn: „One look and you’re hypnotized / He’ll take your heart and you must pay the price.“ Eine wunderschöne, sinnliche Ballade.

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Crack, Soft-Rock und kleine, grüne Geister

4. Lush – Hey Hey Helen

ABBA und Shoegaze vertragen sich bei Lush überraschenderweise ganz vorzüglich. 1990 waren sie zu Gast bei den legendären „Peel Sessions“, wo es zum guten Ton gehörte, eine ungewöhnliche Cover-Version zu spielen. „Hey Hey Helen“ aus dem Jahr 1975 wird bei ihnen mit lärmenden Gitarren und Engels gleichem Gesang vorgetragen – ein Spannungsfeld, in dem sich Lush schon immer gut auskannten.

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5. Camera Obscura – Super Trouper

Irgendwie Ehrensache, dass sich eine schottische Band den „Super Trouper“ vornimmt. Immerhin singen ABBA darin: „I was sick and tired of everything / When I called you last night from Glasgow / All I do is eat and sleep and sing / Wishing every show was the last show (wishing every show was the last show).“ Camera Obscura stammen tatsächlich aus Glasgow und wie jede hart tourende Band kennen sie sicher die dort besungenen Gefühle – wenn auch in anderen Größenordnungen.

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