John Jennings – Buddy

Als graue Eminenz im Hintergrund genießt John Jennings seit langem einen guten Ruf. Vor allem mit seiner Produzententätigkeit für Mary-Chapin Carpenter hat er sich in den letzten Jahren viele Meriten erworben. Nun versucht es der studierte Pianist, der inzwischen eher die Gitarre bevorzugt, erstmals in eigener Sache. Mit BUDDY legt er sein rundum empfehlenswertes Debüt im Alleingang vor. „JJ“ präsentiert sich hier als ausgebuffter Songwriter, der sein Handwerk versteht und die ganze Bandbreite amerikanischer Roots-Spielarten zwischen folkig, bluesgefärbt und countryesk souverän beherrscht. Mr. Jennings stimmt sachte Folktöne im halbakustischen Unplugged-Format an, hat pumpende Boogie-Bluesnummern im Programm, kennt sich im Cajun der Bayou-Sümpfe Louisianas aus und zeigt mit rundgeschwungenen Ohrwurm-Melodiebögen, daß er mit Erfolg durch die Schule eines James Taylor gegangen ist. Wenn es an dieser schönen Langrille überhaupt etwas zu bekritteln gibt, dann ist es die mäßige Sangesleistung. Als Vokalist macht der gute John nicht immer eine glückliche Figur. Ansonsten möchte man seine Platte jedoch allen Freunden der kultivierten Songschreiber-Kunst wärmstens ans Herz legen.