Jonathan Richman – Jonathan Sings
Songtitel wie aus dem Englisch-Lehrbuch: „This Kind Of Music“, „That Summer Feeling“, „Those Conga Drums“. Und da sind wir schon auf der Spur: Jonathan Richman durchlebt noch einmal seine Teenager-Zeit, als er sanft und seicht und schüchtern war, mit einem Gänseblümchen herumlief und die Blättchen zählte: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich… aaaahhhaaahhhaaa singt dazu der Wischiwaschi-Chor.
Ein Großteil dieser LP hört sich so an, als würden Zappa & die Mothers Of Invention Schlager-Schmus persiflieren. Aber Jonathan Richman persifliert nicht, sondern ist in einer rosaroten Wolke davongeschwebt. Etwa „Somebody To Hold Me“: Jonathan hat das Spielhöschen an und hantiert im Sandkasten mit Förmchen; die Mama soll ihn schaukeln.
Zweimal nimmt Richman Anlauf, substanzieller zu werden, macht auf Rock ’n‘ Roll („Stop This Car“) oder street kid („Those Conga Drums“). Den großen Chauvi, den er in „Those Conga Drums“ mimt, hat er allerdings wohl im Fernsehen abgeguckt.
Mit einer Prise Ironie geht so was immer, doch die entdecke ich auch hier nicht. Nett ist höchstens der naive Charme, den Jonathan versprüht. Wer so etwas mag. wird der Platte vielleicht mehr abgewinnen können als ich.
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