Für einen, der von Velvet Underground besessen war er schlief in seinen ersten New Yorker Wochen zeitweilig auf der Couch des VU-Managers -, klang seine Musik reichlich komisch. Und kindlich. Unter den eigenartigen Wesen, die sich in Jonathan Richmans musikalischem Universum tummelten, war der „Ice Cream Man neben dem „Abominable Snowman In The Market“ und „Little Insect“ noch der gewöhnlichste. Seine sonderbaren Lyrics verquickte Richman auf den Modern-Lovers-Alben gerne mit einer leichtfüßigen Mixtur aus akustischen Gitarren, die wenige Rock’n‘-Roll-Akkorde schrummeln, seltsam hoppelndem Reggae-Rhythmus mit vagem Latin-Hang sowie einem Gesang, der irgendwo zwischen schlechtem Lou Reed und einfältigem Kinderlied taumelte. Nicht wirklich der Stoff, aus dem Rockhelden gemacht werden. Eines der großen Originale der US-Szene in den Jahren, als Punk dem L.A.-Hitbetrieb ordentlich Feuer unter den Arsch legte, ist der Mann aus Boston aber allemal. Jonathan richman & the modern lovers 4 von 1976 hat mit seiner LoFi-Produktion bis heute nichts von seiner Frische verloren. Richman hielt die Dinge einfach. Und das brachte ihm letztlich sogar noch einen richtigen Hit ein: Zum „Eqyptian Reggae“ von rockn n roll with the modern lovers